Morgens, mittags und abends. Über mehrere Jahre. Morgens, mittags, abends. Vom Strandtuch aus fotografierte ich ein Vorkommnis. Strandläufer. Dem Ufer entlang, strandauf strandab, am Übergang zwischen Atmen und Eintauchen, dort gehen Männer eher alleine. Sie denken nach, lachen vielleicht oder fragen sich leise – und womöglich auch das Meer – nach einem Weg nach Anderswo, einer Abkürzung zurück zum Strandtuch, einem Umweg. Manche sprechen, still die Lippen bewegend, einen Disput nach, denken sich, was sie mit mehr Mut, mit mehr Wachheit hätten einwerfen können oder sollen. Ich weiß es nicht, ich habe sie nicht gefragt. Im Buch bekommen sie Raum und Ruhe, wovon sie vielleicht gar nie geträumt haben. Seite um Seite gehen sie an des Lesenden Horizont. Am Ufer entlang, stundenlang. Mehr geschieht nicht.

Strandläufer, lungomare ist meinem Vater gewidmet, der einer von ihnen hätte sein können. Das Buch entstand an der Riviera Adriatica, zwischen Rimini und Ancona.

Bilder und Essay von Sibylle Ciarloni (Deutsch-Italienisch). Gedichte (Italienisch-Deutsch) von Andrea Angelucci, Schriftsteller in Fano.

Credits: Andrea Angelucci, Fano. Amsel Verlag, Zürich. Milenko Lazic, Zürich. Corinne Zora Schiess, Aarau. Newpress, Smederevo bei Belgrad. Sebastian Graf, Zürich. Francesca Fantuzzi, Zurigo. Volumes 2017 im Helmhaus Zürich, wo ich die frischgedruckten Bücher zeigen konnte. Julian Käser, Siebdruck 27 in Altstetten, der an der Buchvernissage im Dezember 2017 die Schatten der Strandläufer auf Frotteetücher siebdruckte – alle wurden verkauft. Danke auch Stefano Ciarloni, San Costanzo. Beate Frommelt, Zürich. Christine Glave, Zürich. David Siepert und Stefan Baltensperger, Zürich. Allen unabhängigen Buchhandlungen und Concept Stores, die das Buch verkaufen. Sowie allen Strandläufern und schließlich dem Kosmetiksalon Bar Babette in Berlin, wo ich den Band im Juni 2018 an Info on Books präsentieren durfte.

 

Update:

Im Januar 2019 habe ich die deutschsprachige und die italienische Version der Erzählung auf meinem Blog publiziert. Jean Til und Vera Frontfrau haben den Text Ende März 2020 im Wien der Corona-Zeit vertont.

Das Buch kann per Mail im Büro der Autorin bestellt werden.

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